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Entsetzliche Zeckenplage

 

Entsetzliche Zeckenplage - Teil 1 von 2

 

Zecken sind nicht einfach nur lästig, Zeckenbisse sind sowohl für Hunde als auch Menschen gefährlich, weil dadurch zum Teil schwere Krankheiten übertragen werden können. Aber wer hat sich in der Vergangenheit schon um Zecken gekümmert? Wurde man wirklich einmal beim Spazierengehen gebissen, wurde die Zecke sorglos entfernt und über den Biss nicht weiter nachgedacht.

 

Gerade die milden Winter der letzten Jahre haben aber in Deutschland dazu beigetragen, dass unsere Zeckenpopulation enorm angewachsen ist. Mit der zunehmenden Ausbreitung von Zecken wächst auch die Gefahr für uns Menschen und unsere Hunde durch Zeckenbisse krank zu werden, und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch in den Herbst- oder Wintermonaten!

 

 

 
 
Deer tick
 

 

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den häufigsten Zeckenkrankheiten, dem Aussehen der verschiedenen Zeckenarten in ihren einzelnen Wachstumsphasen sowie mit der Zeckenentfernung und Zeckenvorbeugung.

 

Eine für uns Menschen sehr gefährliche, und durch Zeckenbisse übertragbare Krankheit ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), Diese Erkrankung wird durch das FSME-Virus ausgelöst welcher das zentrale Nervensystems des Menschen angreift und zu schweren Erkrankungen (teilweise sogar mit Todesfolge) führen kann.

 

Hunde sind nach neuesten Studien nicht von FSME betroffen, sie können aber durchaus mit den FSME Erregern befallene Zecken bei uns zuhause einschleppen.

 

Eine für uns Menschen sehr gefährliche, und durch Zeckenbisse übertragbare Krankheit ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), Diese Erkrankung wird durch das FSME-Virus ausgelöst welcher das zentrale Nervensystems des Menschen angreift und zu schweren Erkrankungen (teilweise sogar mit Todesfolge) führen kann. Hunde sind nach neuesten Studien nicht von FSME betroffen, sie können aber durchaus mit den FSME Erregern befallene Zecken bei uns zuhause einschleppen.

 

Die für Hunde gefährlichen Krankheiten sind die Ehrlichiose (oder ihrer Deutschen Verwandten, der "Hunde-Anaplasmose"), Babesiose, das Fleckfieber oder die in Deutschland sehr häufig auftretende Lyme-Borreliose. Alle diese Erkrankungen können für einen Hund (und uns Menschen) schwerwiegende Folgen haben, wenn diese nicht rechtzeitig erkannt und aggressiv behandelt werden.

 

Ehrlichiose und Anaplasmose
Ehrlichiose wird von Bakterien verursacht (den so genannten Ehrlichien) die durch den Biss einer infizierten Braunen Hundezecke übertragen werden können. Braune Hundezecken sind derzeit hauptsächlich südlich der Alpen angesiedelt. Die Hunde-Anaplasmose hingegen wird von dem Holzbock, der in Deutschland am häufigsten vorkommenden Zecke übertragen. Ehrlichien und Anaplasmen gehören zu den Rickettsien, einer Gruppe von Bakterien die sich in den weißen Blutkörperchen absetzen, welche diese dann in die Lymphknoten, die Leber und das Knochenmark transportieren. Nach einer Inkubationszeit von etwa 1-3 Wochen kann es dann zum Krankheitsausbruch kommen, der unbehandelt zu schweren Gelenkproblemen, Blutungen oder sogar zum Tod des Hundes führen kann. Eine frühzeitige Erkennung ist daher von Vorteil da Ehrlichiose und Anaplasmose mit Antibiotika relativ gut behandelbar sind.

 

Babesiose
Babesiose ist eine Krankheit, die bisher überwiegend in den Mittelmeerregionen aufgetreten ist, sich aber gerade in den letzten Jahren auch über weite Teile Deutschlands ausgebreitet hat. In Deutschland wird Babesiose meist durch die Auwaldzecke übertragen.  Die Erreger dieser Krankheit sind Parasiten (Babesien), die die roten Blutkörperchen des Hundes zerstört und zu einer Malariaähnlichen Gelbsucht führen kann (daher wird Babesiose auch häufig "Hundemalaria" genannt. Diese Erkrankung kann unbehandelt schon nach wenigen Tagen zum Tode des Hundes führen. Ein an Babesiose akut erkrankter zeigt meist starke Anzeichen von  Apathie, Mattigkeit, starkes Fieber, gelblich-blasse Schleimhäute, sowie rot-braunen Urin.

 

Fleckfieber (Rickettsiose)

Fleckfieber wird von Rickettsien verursacht, einem Parasiten ähnlich wie den Babesien.

 

Lyme-Borreliose (oder Lyme-Krankheit)
Die Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht, dass wie auch die Anaplasmose von dem Holzbock übertragen werden kann. Borreliose ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Zeckenkrankheit, wobei in den nördlichen Bundesländern nur etwa 6% bis 10% des Holzbocks mit Borrelia burgdorferi infiziert sind während die Durchseuchungsrate im mittel- und süddeutschen Raum bei etwa 20% bis 30% liegt (je nach Region können allerdings bis zu 50% der Zecken mit dem Borrelia burgdorferi Erreger infiziert sein). Lyme-Borreliose verursacht bei Hunden meist schwere Gelenk- und Muskelprobleme.

 

 

Zecken in ihren verschieden Wachstumsstadien: (z.B. hier eine Ixodes Scapularis):

Larve
Nymphe
Erwachen (m)
Erwachsen (w)
Teilweise
vollgesaugt
(weiblich)
Vollständig
vollgesaugt
(weiblich)

 

Hundezecke (z.B. hier die Amerikanische Hundezecke):

Larve
Nymphe
Erwachen (m)
Erwachsen (w)
Teilweise
vollgesaugt
(weiblich)
Vollständig
vollgesaugt
(weiblich)

 

Hinweis: Die Darstellung der Zecken in diesen Bildern nur bei den vollgesaugten Exemplaren in etwa maßstabsgetreu. Die Larven zum Beispiel sind in Wirklichkeit kleiner als 1 Millimeter im Durchmesser. Durch klicken auf die kleinen Bilder gelangst Du zur Universität von Rhode Island (USA) für weiterführende Zeckeninformationen in Englischer Sprache.

 

Das folgende Bild ist der Größenvergleich einer Braunen Hundezecke mit einem Streichholz.

 

Erwachsene Braune Hundezecke (m) im Größenvergleich:

 

Erwachsene Braune Hundezecke (m) im Größenvergleich:

Foto: André Karwath

 

Gemeiner Holzbock, Auwaldzecke und Braune Hundezecke

Gemeiner Holzbock, Auwaldzecke und Braune Hundezecke

 

 

 

Zecken "befestigen" sich an einem Hund indem sie mit ihren Kieferklauen die Haut des Hundes einritzen, und dann ihren mit Wiederhaken besetzten Stechapparat in die Wunde einschieben. Sie bohren sich damit also nur oberflächlich in die Haut und nicht bis zu den Kapillaren. Dieser Vorgang wird häufig als ein Zeckenbiss bezeichnet, es ist jedoch korrekterweise ein Zeckenstich. Bei Hunden findet man Zecken am häufigsten an den Lefzen oder hinter den Ohren, denn sie suchen vor ihrem Einstich am liebsten nach dünner und gut durchbluteter Haut.

 

Eine Zecke, die gerade von einem Hund aufgesammelt wurde, kann oft ganz einfach mit der Hand abgestrichen werden. Wenn man diese allerdings nicht gleich erkennt, beginnt sie sich an ihrem Zielort im Fell des Hundes zu vergraben um an seine Haut zu gelangen. Sie bohrt sich dann in der Haut des Hundes fest und vergrößert sich während sie sich voll saugt.

 

Bei Zeckenstichen tritt eine Krankheitsübertragung (z.B. einer Borreliose) während des Saugens nach etwa 5 bis 20 Stunden ein. Deshalb ist die möglichst rasche und vorsichtige Entfernung einer Zecke dringend angeraten. Allerdings sollte man versuchen, die Zecke beim Entfernen nicht zu beschädigen, damit eventuelle Zeckenkrankheiten nicht über ihre zerquetschten Sekrete oder Exkremente übertragen werden (besonders wenn vollgesaugte Zecken beim Entfernen zerquetscht werden).

 

Dies war der erste Teil unseres Artikels über Zecken, hier gehts zum zweiten Teil.